Wie immer eine sehr eindrucksvolle Beschreibung, Werte Constanze-L.
A Busserl auf deine geschundene Fut und beste Grüße nach Wien

Constanze, schade, daß du aus deiner angelesenen Rolle der O nicht hinauskommst. Dein devotes Verhalten läßt eigenen Ideen zu wenig Raum.
Habe die Geschichte der O auch gelesen und das Buch anschließend entsorgt !

neander, die Geschichte der O habe ich in meiner Pubertät gelesen, da allerdings mehrfach, ja verschlungen, hat mir meine Neigung bewusst gemacht. Wie ich hier bereits andernorts geschildert habe, begonnen sie auszuleben habe ich erst mit über vierzig.
Die D/s-Beziehung zu meinem Herrn orientiert sich gewiss nicht am Buch, denn dort wird die O anderen Herren zur Verfügung gestellt, das gibt es bei uns eben nicht. Entspricht damit vielleicht nicht Deiner Erwartung. Aber mein Herr und ich erfüllen uns unsere SM-Sexualität so wie wir sind und haben damit ein erfüllendes Auslangen.
LG aus Wien

constanze, damit gehörst du also zu den Frauen, die, von der Geschichte der O angeregt, nur einem Herrn zur Verfügung stehen und das in devoter Weise ausleben. Du läßt somit über dich verfügen in sehr gewöhnlicher Weise, dem Willen deines Partners unterworfen. Ist nicht schlimm und wohl auch natürlich. Ich vermisse bei Frauen oft die eigene Aktivität und das Selbstbewußtein !

An Selbstbewusstsein und Courage mangelt es mir nun gewiss nicht, da solltest Du mal Verhandlungspartner von mir hören!
Ich bin jetzt nicht mehr wirklich drin in der Geschichte der O, aber ich glaube sie war, und das nehme ich auch für mich in Anspruch, in ihrer devoten Rolle sehr selbstbewusst und stolz. Und was daran gewöhnlich sein soll, dass ich mich nur meinem Herrn, der mich stets respektvoll, zuvorkommend als seine erwählte Dame behandelt, sexuell, masochistisch sehr devot hingebe, erschließt sich mir leider nicht? Devot heißt ja nun Ergebenheit, Unterwürfigkeit. Im Alltagsleben ist mein Herr mein überaus charmanter Partner und Geliebter, mit guten Manieren und Umgangsformen. Einige meiner Bekannten, die nichts von unserer D/s-Beziehung wissen, sind da schon ein bisserl neidig.
Aber da haben wir offenbar doch unterschiedliche Vorstellungen einer D/s-Beziehung, ich mag eben grad nicht aktiv sein. Bei meinen Liaisons mit Frauen schaut das schon anders aus. Auch das fällt vielleicht in das Klischier im Sinne der Geschichte der O.
LG aus Wien

Constanze, die Autorin Anne Cecile Desclos hat die Geschichte der O nur erfunden, um die Unterwürfigkeit der Frau kritisch darzustellen.
Dieser Roman war lange skandalträchtig weil sich ja niemand traute, dieses Thema anzusprechen. Ich sehe diese Schrift als zeitkritisches Werk in der Auseinandersetzung mit der menschlichen Gesellschaft. Man sollte sich mit der geschilderten Person also nicht unbedingt identifizieren !

Der literaturwissenschaftlerische Hintergrund der Histoire d O ist mir wohl bekannt. Ich hab auch nie geschrieben, das mein Herr und ich mich mit den Personen in dem Roman identifizieren. Ja, Du hast gewiss recht, man muss den Roman unter den zeitgeschichtlichen Umständen betrachten, auch die angedeuteten sodomitischen Szenen. Deswegen sind auch die Verfilmungen sehr kritisch zu betrachten. Aber er ist halt schon ein bisserl ein Standardwerk in der SM-Szene.
LG Constanze